Story of Breeding
Warum eigentlich der sicherlich zunächst ungewöhnlich anmutende Name "Telling stories" für einen Retrieverkennel, der Arbeitshunde hervorbringt, fragt sich sicher so mancher, der diese Seite entdeckt. Dazu eine kurze Erklärung. Die Namensgeberin für unseren Kennel war tatsächlich Tracy Chapman mit ihrem Songtitel "Telling stories", den wir sehr lieben und deswegen auch auf dieser Seite verlinkt haben. Dazu kam es, da der Titel just in dem Moment lief, als wir auf einer längeren Autofahrt nach Kennelnamen suchten, die noch nicht so "verbraucht" sind oder in ähnlicher Abwandlung dreifach existieren.
Doch wo ist der Link zur Hundezucht? Ganz einfach: beim Hören des Songs ging uns auf, dass wir das Wort "(Lebens-) geschichten" in Bezug auf eine Zucht sehr bedeutsam finden. Denn in einer Zuchtstätte beginnen schließlich von Zeit zu Zeit solche Lebensgeschichten - die zunächst von uns und später von den neuen Welpeneltern mit Inhalt gefüllt werden. Und bestenfalls, wenn alles gut läuft, erzählt man diese Hunde-Lebensgeschichten dann noch Jahre später - und das passiert meist dann, wenn besondere Geschichten zu erzählen sind. Und solch besondere, glückliche und möglichst lange Lebensgeschichten sollen unsere Hunde schreiben - sie sollen bestenfalls durch Gesundheit, ihr wundervolles Wesen und ihre Arbeit sowie Optik bestechen und dadurch nie in Vergessenheit geraten - so unser Zuchtziel, das sich also ganz dezent im Namen verbirgt. Für den A-Wurf haben wir uns passender Weise auch für den Wurfnamen "Telling stories of 'a new life'" entschieden und hoffen, dass bald in unserer Zuchtstätte neues Leben entsteht und besondere Lebensgeschichten von Menschen und ihren Hunden entstehen können...
Wie kam es eigentlich zu dieser Zuchtstätte für Golden Retriever aus Arbeitslinien? Lange Zeit habe ich gar keinen Gedanken an das Thema "Zucht" verwendet, da ich ursprünglich aus dem (Kleintier-)Tierschutz komme und als Tierschützer sieht man das Thema Zucht in aller Regel erstmal kritisch. Doch als Hundetrainerin durfte ich zunehmend mehr erfahren, wie wichtig es ist, dass es in unserer Gesellschaft unterschiedliche Hunderassen mit ganz verschiedenen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Anlagen gibt - denn: längst nicht jeder Hund passt zu jedem Menschen und anders herum. Die größten Probleme zeigen sich oft, wenn Hund und Mensch von Anfang an grundverschiedene Wünsche, Möglichkeiten und Interessen haben. Zudem zeigt sich ebenso häufig, dass auch die Herkunft eines Hundes entscheidend für seine Zukunft und die seiner Halter ist und dass seriöse, kontrollierte und gut gemachte Zucht noch längst nicht unseriöse Zucht und/oder Vermehrerei verdrängt hat, was überaus bedauerlich ist.
Daher entschied ich, nachdem ich die Entwicklung meiner Hündin in Gesundheit, Wesen und Arbeitsanlagen abgewartet hatte, dass ich gerne mit vernünftiger Zucht meinen Beitrag zum Tierschutz leisten will. Denn das ist gute Zucht in meinen Augen heute - ein Teil des Tierschutzes, der bestenfalls dazu beiträgt, dass mehr Hund-Mensch-Teams sich finden, die wirklich zueinander passen und langfristig glücklich werden. Daher werden wir bei unserer Zucht immer größten Wert auf die Gesundheit der Elterntiere und der dahinter stehenden Linien sowie auf die der Nachkommen legen, denn ohne Gesundheit ist bekannter Maßen Alles nichts. Ebenso ist uns ein freundliches, aufgeschlossenes, sozialverträgliches, leichtführiges, menschenbezogenes, dabei aber nicht aufdringliches Wesen unserer Hunde besonders wichtig und macht einen großen Teil der Entscheidung für oder gegen einen Deckpartner aus. Denn auch wenn unsere Hunde aus reinen Arbeitslinien sind, so leben sie doch die meiste Zeit mit uns in einer menschlichen Gesellschaft, in die sie sich integrieren müssen, ohne dabei negativ aufzufallen.
Ebenso müssen unsere Hunde sich heutzutage im Alltag oft mit vielen Artgenossen auseinandersetzen, eine Aufgabe, die insbesondere ein Golden Retriever durch sein soziales Wesen gut meistern können sollte, sofern er entsprechend sozialisiert wurde - auch auf eine gute und umfangreiche Sozialisation und Prägung legen wir dementsprechend größten Wert, wenn wir Welpen aufziehen. Nicht zuletzt ist es uns aber auch wichtig, den Golden Retriever als das zu erhalten, was er ursprünglich war und ist: ein Jagdhund und eben kein reiner Familienhund (ein Begriff, den es übrigens gar nicht wirklich gibt). Die Anlagen eines Apportierhundes sollten in unseren Augen daher keinesfalls verloren gehen - ein Phänomen, welches sich leider bei einigen Retrievern, die uns in der Hundeschule vorgestellt werden, mittlerweile gehäuft zeigt. Ihnen fehlt es oft an dem retrievertypischen "will to please" ihren Menschen gegenüber sowie an den typischen Apportier-Anlagen, über die jeder gut gezüchtete Retriever verfügen sollte, weshalb wir auch auf diese Anlagen bei der Verpaarung großen Wert legen werden.
Um zuletzt auch wirklich "schöne Geschichten" schreiben zu können, müssen jedoch auch noch die passenden Menschen für unsere Hunde ausgesucht werden. Eine Aufgabe, die wir - wie die Zucht selbst - sehr ernst nehmen, denn nur wenn Hund und Mensch zueinander passen, gemeinsame Interessen und Wünsche haben, dann entstehen glückliche Menschen und glückliche Hunde. Und nichts ist uns wichtiger als das! Welche Menschen wir für unsere Welpen suchen und brauchen, entnehmen Sie bitte dem Menüpunkt "Puppy-Parents". Ein Hund sollte letztlich immer eine Bereicherung für das eigene Leben sein und ebenso sollte der Mensch immer ein guter Sozialpartner für seinen Hund sein. Dann und nur dann entstehen glückliche Geschichten eines gemeinsamen Lebens von Mensch und Hund! Und genau solche Geschichten möchten wir künftig erzählen können...